Wie gefährlich ist Nordkorea?

Das war der Titel des Referats von Dr. Ulrich Schlüer – Alt-Nationalrat der SVP.

Ulrich Schlüer hatte uns Zuhörer in einer lebendigen Art rasch ins völlig abgeschotte Land entführt. Man hatte das Gefühl, man würde sehen und spüren, wie man sich dort bewegen kann und zum Teil auch bewegen muss. Er hatte Nordkorea im 2010 und 2012 mit einer Gruppe von Parlamentariern bereisst. Ueber die Kontakte auf der politischen Ebene ist es gelungen, das Land und Fakten doch noch etwas genauer zu erfahren, als es normalen Touristen möglich wäre. Was im 2010 noch rückständig und verschlossen – fast traurig – wirkte, glaubt er 2012 doch etwas offener und freundlicher erkannt zu haben.

Der enorme Personenkult; die extrem rückständige Landwirtschaft; absolute Dunkelheit in den meisten Gegenden in der Nacht; Kleinwuchs durch Unterernährung; eine Gesellschaft, die sich primär zu Fuss bewegt; schlechte Strassen; Massen! die sich für Zeremonien einspannen lassen; totaler Drill wo eine Show geboten werden muss; Leute die fast auf Kommando weinen können, sobald die unsterblichen Führer erwähnt werden; ein Weltbild, das man fast nicht verstehen kann; ein Regime, dass weniger nach spürbaren Ideologien führt, als vielmehr nach einem eigenen Weltbild und Kult; ein System, das in gewissen Bereichen – so macht es den Anschein – zu guten Leistungen fähig ist (Militär); ein Volk, dass abgeschottet vom Rest der Welt vermutlich nicht weiss, wie es ausserhalb der Landesgrenzen aussehen könnte; Strassenzüge mit Verkaufsläden, die nur Attrappen sind; zig-stöckige Hochhäuser, die oft nur bis zum 3ten Stock Wasserdruck haben; eine ungenügende Stromversorgung; obligatorische Huldigungen auch für Besucher … ein Land, das man mit unserer Denkweise fast nicht verstehen kann, zumal die Informationen, die man erhält, nicht klar verifizierbar sind.

Ist Nordkorea wirklich gefährlich? Wenn man von den Mängeln erfährt aber weiss, dass in Nordkorea auf 3x der Schweiz mehr 24 Mio Menschen leben, die nicht so einfach medial irritiert werden können, und dass das Regime ein Herr von ca. 1.3 Mio Soldaten unterhält, darf man es nicht unterschätzen. Sicher wäre ein Sturz des Regimes und eine Oeffnung der Grenzen für die umliegenden Länder eine Katastrophe, weil ein enormer! Migrationsdruck entstehen würde. So nehmen die grosse Länder China, Russland, USA immer wieder direkt oder indirekt Einfluss, wenn das Regime mit Provokation zu weit geht. Leidend ist die Bevölkerung. Wir sind verdammt zum Zuschauen.

Vielen Dank an Dr. Ulrich Schüer und seine Frau für den Besuch bei uns und das Referat und Hans-Peter für die Organisation des Anlass.

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