Lions-Dinner vom 19.02.2018 / Aus dem Leben eines Sehbehinderten

Präsident Christoph begrüsst unseren Referenten Urs Lüscher.

Kaum zu glauben: Urs Lüscher ist fast ganz blind, bewegt sich aber mit einer Sicherheit, einer Eleganz und Souveränität, bei der sich manch einer von uns „Sehenden“ eine Scheibe abschneiden könnte.

Sein Schicksal ereilte ihn erst spät in seinem Leben. Nach abgeschlossener Berufslehre, Rekrutenschule und Leitung des eigenen Elektrobetriebs kam die genetisch bedingte Erblindung quasi über Nacht.                    Was am meisten erstaunt: Urs Lüscher ist voller Dynamik und Tatendrang, und er strahlt Freude und Lebensmut aus. Wer gedacht hat, hier hadere einer mit seinem Schicksal, sah sich getäuscht.

Lüscher ist einer von über 325‘000 Sehbehinderten in der Schweiz.

 

 

 

 

 

Demonstration zum Thema „Helfe deinen Mitmenschen“: Hier machen sich zwei auf den Weg. Es ist nicht etwa so, dass unser Präsident den blinden Referenten führt, sondern der Referent erklärt unserem Christoph, was er zu tun habe. Und es klappt.

Im Alleingang orientieren sich Sehbehinderte an natürlichen und künstlichen Leitlinien. Die künstlichen Leitlinien sind uns allen bekannt und sollten auf keinen Fall mit Koffern, Velos oder gar Polizeiautos verstellt werden. Was für uns kein Problem ist, kann Sehbehinderte aus dem Konzept bringen.

So z.B. auch, als mich unser Präsident dem Referenten beim Apéro vorstellen wollte, meine Susanna aber ihre Hand zuerst zum Grusse reichte. „Das ist keine Männerhand“ meinte Lüscher mit einem Lachen.

 

 

 

 

 

Ein Highlight für uns Männer: Urs Lüscher erklärt, dass es den berühmten Röhrenblick tatsächlich gibt!

Und wie steht es um die Braille-Schrift? Lüscher gesteht, dass er sie nicht beherrscht. Sprachsteuerung auf Handy und PC erlauben es, viel schneller und einfacher zu kommunizieren. Grössere Probleme im Alltag sind für erblindete Menschen z.B. das Erkennen, ob ein Lebensmittel verschimmelt oder noch essbar ist. Oder dass man auf der Strasse von Mitmenschen, die einem helfen möchten, angesprochen wird, dabei aber nicht realisiert, dass man selber gemeint ist. Oder gutmeinende Menschen, die erblindete über die Strasse bringen, obwohl diese sie gar nicht überqueren wollen. Auch hier zeigt sich, wie wichtig eine klare Kommunikation ist.

Unser Strahlemann! Patrick hat das Essen geordert und freut sich auf die vielen Sonderwünsche, die er nun noch anbringen kann (keine Pilze, diese Sauce mag ich nicht, für mich keine Suppe wegen den Schalentieren – a never ending story).

 

 

 

Als Wiedergutmachung für das gebeutelte Servicepersonal greift er einmal mehr zur Flasche!

 

 

 

 

 

 

 

Und zum Schluss: Eine Dame aus unserem Club liess ihren weiblichen Charme bei unserem Präsidenten Christoph spielen. Resultat: Es findet ein zusätzlicher Anlass mit Damen statt, was uns insgeheim alle freut.

Für eine subjektive Berichterstattung:

L Hans-Peter Kasper

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